TEN YEARS AFTER im "F-Haus", Jena
12 Januar 2008
Fotos und Bericht von ANITA RANISCH


 

Fotos und Bericht von Anita Ranisch

Liebe Brigitte, lieber Dave,
eigentlich wollte ich Euch gleich eine Mail schicken, nachdem ich aus Jena zurückgekommen war. Aber nach dem Schreck vom Sonntag ging dann überhaupt nichts mehr, schon gar nicht auf englisch. Seit ich nun weiß, dass Herb nicht mehr da ist, schaue ich mir ständig die Fotos von Luxembourg an und kann so gar nicht kapieren, dass es überhaupt keine Zeichen gab. Jedenfalls nicht für mich. Ich habe Herb nicht so gut und so lange gekannt, wie Ihr. Ich erinnere mich an einen ruhigen, zurückhaltenden aber freundlichen und humorvollen Mann, der zwar ziemlich
müde, aber absolut nicht krank wirkte und mir fällt ein, wie wir drei(Brigitte, Herb und ich) versuchten, die Rockhal zu finden. Das alles ist gerade mal 4 Monate her! Ich habe immer gehofft, dass wir alle irgendwann ein ähnliches Projekt, wie das von Luxembourg auf die Beine stellen könnten und eines ist wohl sicher: sollte das tatsächlich passieren, dann ist Herb auch mit dabei! Niemand, der ihn gekannt hat, wird ihn vergessen!


Doch, so wie das Leben eben ist, an diesem Wochenende gab es nicht nur traurige Ereignisse. Ich habe im F-Haus in Jena eine Band erlebt, die sehr viel frischer und munterer wirkte, als im November in Worpswede. Das Konzert
selbst war brilliant, keine neuen Songs, aber viele Veränderungen in den alten. "King of..." wurde z.B. ganz anders vorgetragen (aber fragt mich jetzt bloß nicht, wie! Es wurde mir ja auch erst richtig klar, als Ric sich später danach erkundigte). Das Publikum hat auf alle Fälle auch viel zum gelungenen Gig beigetragen. Jena ist eine Universitätsstadt mit überwiegend sehr jungen Einwohnern und am Eingang des F-Hauses wurde noch gewitzelt, dass ja sicher nicht viele Zuschauer kommen würden; die Alten könnten sich wahrscheinlich nicht mehr erinnern, wie man ein Ticket kauft und die Jungen kennen TYA ja gar nicht. Irrtum! Im Club waren sehr viele junge Fans, die jede Ansage bejubelten und sogar die Texte der Songs kannten und begeistert mitgesungen haben. Das hat mich natürlich sehr gefreut, ich habs gern, wenn auch so junge Leute "unsere Jungs" entdecken. Leo war wie immer der Fels in der Brandung. Woher nimmt er bloß diese unglaubliche Energie?! Chick hat leider immer noch Probleme mit dem Knie und musste während des Gigs auf einem Hocker Platz nehmen, aber das hat seine Spielfreude nicht beeinträchtigt und ich denke, mehr als er aus seinem Keyboard herausholt, ist da auch nicht drin.

 Ganz besonders freue ich mich immer auf Ric's Solo und auch diesmal hatte er ein paar Überraschungen auf Lager. Und Joe? Der kam mir manchmal vor wie ein Rennpferd kurz vor dem Start - schwer zu bremsen! Ich glaube, es gibt wohl kaum noch Zweifel, dass er zu den besten Gitarristen unsere Zeit gehört. Nach dem Konzert durfte ich dann noch über eine Stunde zusammen mit der Band backstage verbringen. Ric hat wie üblich zuerst den geschäftlichen Teil erledigt. Chick hat mir erzählt, dass er ein neues Kniegelenk braucht, sich aber nicht so recht traut, und dass TYA zusammen mit Uriah Heep in den 60igern in Ostberlin gespielt haben. Das wusste ich bisher nicht! Aber Leo meinte dann, ich hätte da nichts verpaßt, weil ich ja sowieso noch im Kindergarten gewesen sei. Scherzkeks oder Charmeur ? Chick saß wie üblich schon auf gepackten Koffern und wollte ins Hotel gebracht werden. Als Joe dann dazukam, haben er, Leo und Ric fast nur noch über die neue CD gesprochen. Ich hatte keinen Augenblick das Gefühl, die Chemie zwischen den Musikern könnte nicht mehr stimmen. Scheinbar gibt es schon jede Menge Material. Leo hat Joe zugesagt, sich in den nächsten Tagen über 1,2 Riffs
Gedanken zu machen, die noch fehlen. Joe meinte, die Ideen, die alle 4 beigesteuert hätten, müssten nun nur noch gebündelt, sortiert, bearbeitet werden und es sei höchste Zeit einen Termin für ein gemeinsames Treffen zu vereinbaren. Ging aber nicht, weil Chick schon weg war. Natürlich wurde auch wieder über die DVD gesprochen und wenn ich alles richtig verstanden habe, dann werden vor allem drei Quellen genutzt: Material eines Schweizer
TV-Senders, einige Aufnahmen von Esch (Ric war immer noch begeistert von der Bühnendeko) und Herb's Videos. Das war dann auch der Augenblick, in dem Leo mich fragte, ob ich schon wüßte, das Herb krank ist. Ich wußte es natürlich nicht, habe große Augen gemacht und hatte keine Ahnung, was dieses "seriously ill" tatsächlich bedeutete(wollte aber gleich nach meiner Rückkehr nach Berlin bei Euch nachfragen). Ich kriege Gänsehaut wenn ich mir vorstelle, dass Herb in diesem Augenblick schon nicht mehr lebte !!!


Als die Halle dann dichtgemacht wurde und wir auch aufbrachen, hat Ric sich erkundigt in welchem Hotel ich wohne und als wir feststellten, dass es nicht das gleiche war, hat er vorgeschlagen, dass ich zukünftig bei der Agentur oder bei Leo nachfragen soll, welches Hotel für TYA gebucht ist. Das wäre besser für mich, ich müsste dann nicht um Mitternacht auf den Straßen herumlaufen und sie könnten mich ja auch zum Gig mitnehmen. Recht hat er, genau das werde ich auch tun ! 

Fotos habe ich zwar auf dem Chip, aber besonders sind sie nicht. Mein Standpunkt war wieder mal sehr ungünstig, unmittelbar vor der Bühne, die ziemlich hoch war. Herumlaufen ging überhaupt nicht, dazu waren viel zu
viele Leute im Club. Die Scheinwerferposition war gut für die Band, für die Zuschauer in den ersten 2 Reihen nicht. Die meiste Zeit hat das Licht geblendet. Und außerdem brauche ich sowieso eine andere Kamera, aber das
erzähle ich nicht zum ersten Mal, mir fehlt bloß noch ein bißchen Geld. Ich werde Euch aber trotzdem ein paar Fotos schicken und auch noch einen Bericht auf englisch, wenn Ihr das wollt.


Liebe Anita, Herzlichen Dank für Deinen interessanten und spannenden Bericht!

Brigitte & Dave


 

Universitätsstadt Jena

 

 


TEN YEARS AFTER im "F-Haus" Jena, 12. Januar 2008

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

Hi Anita und TYA - wir sehen uns am 11.4.08 in Hannover wieder!!!  Liebe Grüße von B&D

 

 

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